Referenzen
Säulen des Brandschutzkonzepts greifen ineinander
Die Datenmenge in Rechenzentren steigt aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung kontinuierlich an. Für Unternehmen bedeutet das, dass dort sämtliche sensible Daten des Unternehmens und der Kunden zusammenlaufen. Kommt es zu einem Ausfall der IT, kann dieser neben wirtschaftlichen Negativfolgen einen erheblichen Imageschaden nach sich ziehen. Neben der Minimierung von Gefahren zum Beispiel durch Cyberangriffe, gilt es physische Risiken, wie Rauchentwicklungen und Feuer, bestmöglich zu verhindern. Denn ist ein Feuer erst einmal ausgebrochen und entwickelt sich zu einem Großbrand, ist nicht nur das Rechenzentrum zerstört, sondern auch der Fortbestand des Unternehmens gefährdet. Aus diesem Grund sollte bereits während der Planungsphase des Rechenzentrums ein geeignetes Brandschutzkonzept erstellt werden.
Gesetzliche Bestimmungen und Versicherungsvorgaben
Ganz ohne Brandschutz kommt kein Rechenzentrumsbetreiber aus, denn gesetzliche Bestimmungen in den Landesbauordnungen oder Baugenehmigungen sehen ein Mindestmaß an Sicherheit vor. Darüber hinaus fordern vermehrt Versicherer zusätzliche Schutzvorkehrungen, die sich häufig im Umkehrschluss positiv auf die Versicherungsprämien auswirken. Über die genannten Anforderungen hinaus, sind je nach örtlichen Gegebenheiten und dem eigenen Sicherheits- sowie Verfügbarkeitsanspruch individuelle Brandschutzlösungen und freiwillige Maßnahmen ratsam. Ein ausgefeiltes Brandschutzkonzept beruht auf den drei Säulen: organisatorischer, baulicher und technischer Brandschutz.
Technischen Brandschutz exakt auf die Umgebung abstimmen
Der technische Brandschutz beinhaltet unter anderem die Branddetektion, die automatische Brandbekämpfung und die Abschaltung. Alle Faktoren inklusive der Früherkennung, Detektion und der Wahl des geeigneten Löschsystems müssen exakt auf die Umgebung und die sensible Technik im Serverraum abgestimmt werden. Um das gesteckte Ziel, ein Feuer zu vermeiden, zu erreichen, ist ein Früherkennungssystem eine effektive Basis. Über ein Rohrsystem mit definierten Ansaugöffnungen werden permanent Luftproben aus der Raumluft genommen und auf Aerosole überprüft. Selbst kleinste Rauchmengen werden unmittelbar detektiert, woraufhin ein Alarm auslöst. Gleichzeitig empfiehlt sich die sofortige Abschaltung von Umluftanlagen, um eine mögliche Löschung nicht zu beeinträchtigen. Steigt die Rauchkonzentration weiter an, wird dies ebenfalls von den Rauchmeldern detektiert. Erkennt der erste Rauchmelder einen Brand, erfolgt ein Voralarm, in der Regel mittels eines optischen Signals. Detektiert der zweite Melder ebenso Rauch, wird ein akustischer Alarm ausgelöst und die Brandmeldeanlage steuert die Flaschen an, die das Löschmittel der Wahl bevorraten.
Inerte oder chemische Gase für Rechenzentren
Das passende Löschmittel hängt unter anderem von der Größe des Löschbereiches und den baulichen Gegebenheiten ab. Da dramatische Auswirkungen von Brandereignissen sowie unnötige Kosten in ungeeignete Lösungen vermieden werden sollen, ist eine individuelle Betrachtung der Gesamtsituation ratsam. Nur mit einem gut durchdachten Brandschutzkonzept ist eine rasche Wiederinbetriebnahme nach einer Auslösung des Löschsystems realisierbar. Für den Einsatz in Rechenzentren fällt die Wahl zwischen inerten oder chemischen Löschgasen, da diese effektiv löschen und nicht leitend sind. Chemische Gase überzeugen mit einer hohen Löscheffektivität und einem platzsparenden Aufbau. Gleichzeitig werden sie Anforderungen, wie Humanverträglichkeit sowie einer umweltschonenden, rückstandsfreien Anwendung gerecht. Novec1230 wird in Stahlflaschen unter einem Druck von 42 bar bevorratet. Die Löschwirkung beruht auf der Fähigkeit, Wärmeenergie zu absorbieren und dadurch den Verbrennungsprozess zu unterbrechen. Dank seiner schonenden Eigenschaften werden die IT-Komponenten nicht beeinträchtigt. Die Flutungszeit beträgt maximal zehn Sekunden und das Löschmittel hat ein hohes Durchdringungsvermögen. Speziell für sensible und hochwertige Einrichtungen eignet sich FM200, welches den Verbrennungsprozess chemisch unterbricht. Das chemische Löschmittel ist unter Normalbedingungen gasförmig und wird ebenfalls in Stahlflaschen unter einem Druck von 42 bar gelagert. Als Alternative können Inertgase eingesetzt werden, die ein natürlicher Bestandteil der Luft sind. Als Löschmittel kommen häufig Argon oder Stickstoff in hochkomprimierter Form zum Einsatz. Beide Gase können nur in geschlossenen Räumen eingesetzt werden, da die Funktionsweise auf dem Ersticken des Feuers beruht. Dafür wird so viel Inertgas in den Löschbereich geströmt, dass der Sauerstoffgehalt von normal 21 Vol. % auf 15 Vol. % abgesenkt und der Verbrennungsprozess unterbrochen wird. Dieser Zustand wird über einen gewissen Zeitraum beibehalten, um ein erneutes Ausbrechen des Brandes zu verhindern.
Brandschutzkonzept mit baulichen und organisatorischen Maßnahmen komplettieren
Der zweite Stützpfeiler für ein ausgeklügeltes Brandschutzkonzept ist der bauliche Brandschutz. Dort sind alle Punkte zu berücksichtigen, die baulich durchzuführen sind, um die Ausbreitung eines Brandes oder von Rauch und die Ausdehnung über mehrere Räume hinweg zu verhindern. Dabei geht es auch darum, die Beschaffenheit der verbauten Stoffe im Hinblick auf deren Brandverhalten oder Feuerwiderstand zu analysieren, einen Fluchtwegplan zu erstellen und Schutztüren oder gesetzeskonforme Feuerschutzwände einzusetzen. Der dritte Part ist der organisatorische Brandschutz, den die Betreiber und IT-Verantwortlichen einfach umsetzen können. Zunächst sollten alle möglichen Brandlasten, wie Kartons, Handbücher und Kunststoffe, aus dem Rechenzentrum entsorgt werden, denn diese sind dort nicht richtig aufgehoben und ermöglichen im Brandfall eine rasche Ausbreitung. Außerdem geht es beim organisatorischen Brandschutz darum, die Verhaltensweisen der Beschäftigten, den Einsatzplan der Feuerwehr und die Abläufe im Notfall genauestens zu definieren. So werden Personenschäden abgewendet und ein schneller Einsatz der Rettungskräfte ermöglicht.
Auch Bestandsbauten brandschutztechnisch analysieren
Neben einem geeigneten Brandschutzkonzept für ein Rechenzentrumsneubau, ist es wichtig, bei Bestandsbauten die Brandschutzmaßnahmen an die neue IT-Umgebung anzupassen. Dabei hilft eine genaue Definition der neuen Sicherheitsansprüche, denn eine isolierte Lösung, die nicht auf die aktuellen Gegebenheiten angepasst ist, kann im Brandfall fatale Folgen nach sich ziehen. So ist nicht nur bei einem Neubau, sondern auch bei einem Umbau des Serverraumes ein ganzheitliches Brandschutzkonzept unabdingbar. Sämtliche Säulen müssen eng verflochten und perfekt aufeinander abgestimmt sein. Nur so können im Notfall alle Prozess reibungslos ablaufen.
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